Obwohl das Schiff bereits 1962 in Neckarsteinach als sogenanntes Einhüllenschiff gebaut worden ist, gehört es noch lange nicht zum alten Eisen. Schiffe können bei guter Pflege und laufenden
Instandsetzungen mehr als 100 Jahre alt werden und dennoch einsatzfähig bleiben. So haben wir die heutige „Seestern“ 1990 als ex. „Jochen“ aus Bremen, als ex. „Götz IX“ aus Neckarsteinach
käuflich erworben und im Jahre 1999 grundlegend modernisiert, in dem wir Bug und Heck vom alten Laderaum mit Holzinnenboden getrennt und durch einen komplett neuen Laderaum in
Doppelhüllenbauweise ersetzt haben.
Durch diese Metamorphose ist ein Einhüllenschiff in ein richtiges Doppelhüllenschiff verwandelt worden, so daß die Außenhaut durch eine zweite, viel stärkere Innenhaut, dem sogenannten Laderaum,
geschützt ist.
Zusätzlich sind in den dadurch entstandenen Hohlräumen der Seitenwände und des doppelten Schiffsbodens wasserdichte Querschotten eingebaut worden, die eine zusätzliche Sinksicherheit im Falle
einer Havarie gewährleisten, da nur Teilsektionen voll laufen können und der eigentliche Laderaum mit der darin befindlichen Ladung nicht mit dem einströmenden Wasser in Berührung kommt und ergo
eine Gewässerverunreinigung verhindert werden kann.
Die Innenmaße des Lade- und Lagerraumes sind für ein Binnenschiff mit unseren Abmessung außergewöhnlich groß.
Laderaumlänge: 54,50 m
Laderaumbreite: 7,57 m ( 3 Containerbreiten)
Laderaumhöhe: 4,10 m
Laderauminhalt: 1.850 cbm
Der neu eingebaute Laderaum hat ein Eigengewicht von mehr als 250 to, das Schiff selbst ein Eigengewicht von nahezu 350 to bis 400 to. Für die Sicherheit haben wir auf eine Tragfähigkeit von 60
tons verzichtet.
Aktuell liegt unsere Seestern in Haren-Ems. Wir haben unseren alten Motor, Deutz 545, Baujahr 1962, noch betriebsbereit in die wohlverdiente Rente geschickt. Die Laufzeit hat ca. 167.000 Stunden
betragen. In wenigen Tagen erhalten wir einen neuen Hauptmotor aus China, der die aktuellen gesetzlichen Vorgaben bzgl. der verschärften Emissionswerte erfüllt und gleichzeitig eine bessere
Energieeffizient besitzt.
Wir haben uns aus betriebswirtschaftlichen und ökologischen Gründen zu diesem Schritt entschlossen.
Nautisch ist die „Seestern“ mit modernem Gerät ausgerüstet, so daß Nacht und Nebel keine unmittelbare Gefahr darstellen.